Das "Buch"

Von der Geburt bis zur Jugendreife
Das kürzeste Kapitel


 
Geboren bin ich am 4. März 1956 als Fünfwochen-Sonntagskind, 
5 Wochen, weil meine Eltern gerade 5 Wochen vorher geheiratet hatten und ein Sonntagskind war ich einige Zeiten meines Lebens wahrlich nicht, aber dazu später mehr. Ich schwebte gut umsorgt und versorgt erinnerungslos durch die ersten Jahre meines Lebens. Die Erinnerung setzt am Himmelsfahrtstag 1961 ein. Mein Opa auch Bernhard mit Vorname war plötzlich verschwunden. Mit meiner Tante Irmgard begann für mich die Suche mit dem Auto den Hagel hoch. Als wir zurück waren hieß es wir haben ihn gefunden er ist verstorben. Erst Jahre später erfuhr ich das er Selbstmord auf dem Mehlboden begangen hatte und noch viele Jahre später, gerade heute vor einigen Jahren erfuhr ich dann warum, er hatte wie man heute sagt psychische Probleme speziell Ängste unter anderem vor Krebs. Damals hatten wir noch einen gut laufenden landwirtschaftlichen Betrieb mit Schweinen, Kühen und Ackerbau, die Gastronomie war damals noch nicht die Haupteinnahme-Quelle, was sich aber in den nächsten 12 Jahren ändern sollte  
Seit ich denken kann wurde ich gehänselt, zuerst weil ich sehr langsam sprach, naaahhh Beerrhaard, und später dann wegen meiner angeborenen Trichterbrust, eine Verformung der Rippen die nach innen wuchsen, die später dann operativ entfernt wurde. Nur unser Nachbarsohn Kurt Mainers, 10 Jahre älter nahm sich meiner an, wahrscheinlich weil ich ihm ewig nachlief. Highlights meiner Kindheit waren die Besuche im Weserstadion wo mein Vater und seine Freunde mich einschmuggelten, es gab zu der Zeit nur lange Holzbänke im Weserstadion. Dort sah ich berühmte Fußballer wie Uwe Seeler, Max Lorenz und andere Fußballer auf der Tribüne. 
Früh machten meine Schwester Birgit und ich den Freischwimmer, da durften wir mit 6 Jahren schon allein mit dem Zug nach Oldenburg fahren. Für meine Schwester war ich immer zu brav und artig, „Daas düürfeen wiir niicht Birgit“ war ein viel gebrauchter Satz von mir zu dieser Zeit.
Was auch nicht verwunderlich war denn einmal alleine wagte ich einen Baum zu erklettern, wenn Feuerwehrmann Günter Riggelsen, der im Feuerwehrhaus wohnte, mich nicht gehört hätte säße ich heute noch im Baum, wie Birgit heute noch behauptet. Nach diesem Erlebnis war natürlich keine Mutprobe oder anderer Blödsinn mit mir zu machen. 
Mittlerweile waren zwei weitere Geschwister geboren, Ralf und Britta, die den Genuss der späten Geburt voll ausnutzen und erleben durften. 
Mittlerweile in die Schule gekommen, ging es mit der Hänselei natürlich weiter, sollte ich mal kontern saß es Fußtritte oder andere Züchtigungen. Aber auch außerhalb der Schule passierten einige Dinge sollte ich mal den Ansatz einer Frechheit wagen. So warf der einbeinig aus dem Krieg gekommene Otto Kumm mal seinen Krückstock nach mir, zum Glück traf er nicht war aber so vergrellt, das ich knapp vor seinem Moped fliehen konnte.
Ziemlich frühzeitig bekamen wir in Großenkneten ein Dorfgemeinschaftshaus mit einem Tischtennis und Spielkeller. Auch hier wagte ich zur Überraschung der Anderen mal einen kessen Spruch gegenüber dem Hausmeister, der gleich meine Eltern aufsuchte die aber, wie ich glaube, dachten „endlich mal“ dies aber natürlich gegenüber dem Hausmeister nicht zeigen durften. Sodas es hier keine Strafe gab. Aber auch bei anderen Delikten waren meine Eltern sehr human und sehr verständlich. Ich kann mich nur an eine Tracht Prügel erinnern, wobei ich noch den Vorteil gegenüber meiner Schwester hatte, die damals bundesweit moderne Lederhose, so waren die Schläge bei mir doch ziemlich gedämmt und wir anschließend alle lachen mussten. Aber auch was das soziale Umfeld, den Ausdruck gab es mit Sicherheit damals noch nicht, angeht waren wir damals sehr verwöhnt. Wir mussten nicht, wie andere Alterskollegen, auf dem Hof arbeiten, wir hatten immer satt zu essen und oft sogar schon damals a la carte, aber immer Fleisch, was so damals noch nicht üblich war. Durch die Familienfeiern, die damals in unserer Gastronomie statt fanden und die Tatsache auch noch einen Bauernhof zu haben, ging es uns immer gut.

Auch in den Urlaub fuhren wir schon, nur die Familie eines Klassenkameraden fuhr damals auch in den Urlaub als einzige in unserem Jahrgang. So kannten wir schon in jungen Jahren die Alpen die Nord- und die Ostsee, auch im Harz waren wir.
1967 starb mein 2. Opa, schwerkrank musste er den Kampf gegen den Krebs aufgeben. Die Beerdigung fand auf dem Hof statt, ich sehe heute noch die voll besetzte Diele wo die  Menschen auf Stühlen aus Großenkneten saßen die wir tagsüber nach Sage brachten. Die Fußballweltmeisterschaft 1966 ist das erste telegene Großereigniss welches ich heute noch im Kopf habe, dies Ereignis hat mich dermaßen gefässelt das ich heute noch die Mannschaftsaufstellungen der Deutschen runterbeten kann, aber auch andere Spieler aus anderen Mannschaften sind mir heute noch geläufig. Der Sport war für mich wie ein Lebenselixier, nicht nur im Fernsehen wo die Vierschanzen-Tournee und auch die Olympischen Spiele ein Muss für mich waren, sondern trieb ich selbst auch sehr viel Sport. Angefangen  mit Turnen und Ringen, ging es dann schon frühzeitig zum Fußball, auch Badminton und Faustball habe ich gespielt. Alles begann mit dem Turnen. Fußball gab es damals nur für die A-Jugendlichen und Herren, so turnten wir bei Dieter Menkens dazu gehörte auch das Laufen, mein erster Start war bei einem Waldlauf in Ostrittrum. Mein Eindruck ist heute noch das ich nicht nur zu langsam war sondern meine Ausdauer reichte auch nicht. So kam ich abgeschlagen als letzter ins Ziel, meinem Nach Läufer Fidi Oltmann konnte ich nur noch zurufen das er nicht zu schnell anlaufen sollte, aber er war von anderem Kaliber und hielt gut durch. Ich brach dann zusammen und konnte nicht mehr, wofür sich meine anwesenden Eltern wohl schämten, kein Wunder bei den eigenen Erfolgen. Der Schulsport war natürlich auch mein Ding hier kam dann noch Volleyball, als Faustballer war man hier klar im Vorteil, Handball und die Leichtathletik dazu. Mittel- und Langstrecken waren für mich fortan ein Tabu im Wettkampfsport nur zum Joggen lief ich noch und das ab meinem 20. Lebensjahr bis heute. Bin aber nie über eine Strecke von 5 km hinaus gekommen obwohl ich teilweise bis zu 7mal in der Woche lief. Dieses joggen hatte schon für mich in den 70’er und 80’er Jahren die gleichen positiven Effekte wie heute, obwohl ich oftmals überzogen habe ging es mir spätestens unter der dem Lauf folgenden Dusche sehr gut. Der zweite und letzte Auftritt meiner Eltern bei sportlichen Wettkämpfen an dem Ihr ältester Sohn teilnahm war dann einige Jahre später bei der Döhler Sportwoche als ich gerade mit einem Mädchen anbendelte, sie gingen grußlos an mir vorbei. Obwohl wir uns dann doch noch unterhielten gingen sie ohne ein Faustballspiel von mir gesehen zu haben. 
 

 Ein tolles Erlebnis hatten wir bei einem Schulvolleyball-Turnier. Wir (ich) hatten unseren Lehrer Hans Kröger, überredet uns in Ganderkesee anzumelden. Seinen Einwand, wir wüssten ja gar nicht was das ist, konnte ich mit den Worten, ist doch wie Faustball, wir dürfen nur nicht den Ball auf den Boden lassen und das Netz ist auch nicht höher als die Leine, widersprechen. Das mit dem Netz stimmte nicht aber wir waren alles lange oder sprungbegabte Jungen. Wir durften 3 Wochen fast jeden Nachmittag alleine in der Halle trainieren, Herr Kröger kam nur um uns zu kontrollieren, was er damit begründete uns ja doch noch etwas zeigen zu können, was natürlich stimmte. Der Tag des Turnieres kam und wir verloren den ersten Satz fast zu null, den zweiten konnten wir dann schon wenn auch ganz knapp, heute würde man sagen im Tiebreak, für uns entscheiden. Im dritten ging es dann hoch her und wir verloren wieder im Tiebreak nämlich nur ganz knapp. Nun war es vorbei mit dem Verlieren alle anderen Mannschaften konnten wir ohne Satzverlust schlagen. Da das Turnier in der Form, jeder gegen jeden, ausgetragen wurde, kam es leider nicht mehr zum Endspiel mit unserem ersten Gegner der auch alles gewonnen hatte und nur gegen uns einen Satz verloren hatten, Auch zu einem abschließendem Freundschaftsspiel ließen sie sich nicht überzeugen, wer weiß warum. Die Rückfahrt erlebten wir im Kofferraum des Ford Capri unseres Lehrers, sitzend mit den Beinen nach draußen, eine Situation die mir später von jüngeren Schulkollegen nie geglaubt wurde, da sich das Verhalten des Lehrers aufgrund des Fehlverhaltens der nach uns folgenden Schüler grundlegend geändert hatte 

 

Von der Geburt bis zur Jugendreife, Teil zwei.
Das Kapitel dauert doch wohl länger.


Es war wohl die schönste und erfolgreichste Zeit in meinem Sportler-Leben. Es gab Sonntage an denen spielte ich früh morgens Fußball, dann die Punktspiele im Badminton und am Nachmittag dann noch im Faustball die Final- und Endspiele. Obwohl ich nie die Klasse meines damaligen Vorbildes, Kurt Meines, erreichte, konnte ich aber in der Vielzahl meiner Sportarten zu ihm aufschließen  vielleicht auch ihn überholen. Diese Sonntage waren eher die Ausnahme da wir im Faustball und Badminton selten im Landkreis Oldenburg unterwegs waren und hier auf Bezirks. und Landesebene spielten. 

In Emden wurde ich dann mit meiner damaligen Spiel-Partnerin, Karin Grüner, Bezirksmeister, der erste der nicht aus der Stadt Oldenburg kam. Auf der Rückfahrt, wieder im Capri unseres Lehrers, Hans Kröger, der auch unser Badminton-Trainer war, durften wir dann nicht im Kofferraum sitzen, die Fahrt war dann doch zu lange.

Im gleichen Jahr wurden wir auch Niedersachsen-Meister im Faustball und im Fußball B-Liga Kreismeister. In der A-Jugend durfte ich als B-Jugendlicher mitspielen weil sie einen kleinen Kader hatten und oft zu wenig Spieler waren, meistens im Tor, weil Udo unzuverlässig war, aber auch oftmals als Feld-Spieler. Dazu gehörte aber auch das der Schiedsrichter mit spielte, entweder kannten wir ihn oder unser Nachbar Friedel Wintermann sprang ein weil kein Schiedsrichter angereist war. Dann klappte es sowieso.    

Bei der im nächsten Jahr folgenden Ehrung der besten Sportler des Landkreises, da waren wir zu der Zeit Stammgäste, im Saal meines Elternhauses, wurde ich dann 3 mal auf die Bühne gerufen. Gemeinsam mit meinen Mannschafts-Kollegen nahmen wir die Ehrungen entgegen. Für den Landes-Meistertitel gab es die silberne Ehrennadel. Für die beiden anderen Sportarten gab es schöne Präsente. 
Das ging ja gut los in meinem Leben, erst die Hänseleien und dann die fehlende Anerkennung, das wurde mir später zum Verhängnis, damals habe ich es überspielt, sie mussten ja arbeiten und ich war stolz und froh. 

In`s Arbeitsleben stieg ich mit 13 Jahren ein, ich über nahm beim "Vorne Aufpassen" die Nachmittagsschicht, teilweise. Das hieß, ich bediente die Gäste am Nachmittag mit Getränken, Vorne hieß Gastraum und aufpassen das die Gäste nicht zu lange warten mussten.  Ich durfte arbeiten, ja ich hab es immer gerne gemacht, es war Verantwortung die ich tragen durfte, nur selten musste ich arbeiten, das war dann wenn auf dem Sportplatz, hinterm Haus, Fußball gespielt wurde oder ich etwas anderes vorhatte.
Damals begab es sich, das 3 Landwirte am Tresen saßen und sich Korn und Bier gönnten, weil es draußen stark regnete. Es waren, nennen wir sie Paul, Otto und Heinz die mich teilweise am Gespräch teil haben ließen. Ich aber redete Paul mit Heinz an und Heinz mit Otto usw. Sie ließen es sich nicht anmerken und erzählten es meinem Vater beim "Schichtwechsel". Die Strafe nützte meinem Namensgedächtnis gar nichts, ich habe immer noch ein schlechtes Namensgedächtnis. Kann aber seit Jahrzehnten damit gut leben, es gibt immer Umwege. 
Zu dieser Zeit entwickelte sich mein Körper ziemlich schnell. War ich gerade noch einer der Kleineren gewesen schoss ich jetzt auf 1,92 Meter bei 75 Kilogramm. man musste mir schon von vorne entgegentreten, denn seitlich wurde ich kaum war genommen. Der berühmte Strich in der Landschaft. Auch mein Sprechen änderte sich. Hatte ich vor kurzem noch langsam gesprochen und gestottert, konnte ich jetzt flott und frei reden und mich gut ausdrücken. Das machte sich auch direkt im Klassenverband bemerkbar. Sofort wurde ich Klassensprecher und kurze Zeit später auch Schulsprecher. Die Spötter und Nerver, wo waren sie plötzlich, ich habe sie tatsächlich abgeschüttelt.

Von der Geburt bis zur Jugendreife. Teil 3

Immer noch kein Jugendlicher

1970 war das Jahr mit sehr einschneidenden Erlebnissen, speziell im April. Anfang April fuhr sich unser Nachbarsjunge, mein Freund und Sportliches Vorbild Kurt Meiners, auf der nächtlichen Rückreise aus Cloppenburg tot.  Das Dorf war still und in Trauer um ihn, der gerade mal 21 Jahre alt geworden war. Auch mich traf es fürchterlich, wir hatten ja nicht nur Samstags die Sportschau zusammen geguckt, er hat mir auch sehr viel im sportlichen und normalen Leben beigebracht. ich trauerte Monate, ja sogar Jahre um ihn.
Dann Mitte April die Operation meiner Trichterbrust, die ich ja von Geburt an hatte, fast wäre sie auf Grund des Todesfalles verschoben worden. Die Rippen waren nach innen gewachsen und drohten mich zu ersticken oder das Herz zum Stillstand zu bringen. So sagte man damals, in den 70´ger Jahren. Als ich 35 Jahre später auf Grund eines Sturzes meinen Brustkorb röntgen lassen musste, begrüßte mich der Arzt nach dem Röntgen auf dem Flur seiner leeren Praxis lachend mit Worten: "Was ist das denn für ein Müllhaufen in deinem Brustkorb?" Er wusste sofort das ich eine Trichterbrust-Operation gehabt hatte, weil er Anfang der 70´er in Dresden von meinem Operateur Prof.-Dr. Rehbein genau darin unterrichtet worden war. Bei der Operation war mir der Brustkorb vom Bauchnabel bis zum Halsansatz aufgeschnitten worden, die Rippen die Rippen zersägt worden und das Ganze dann anhand von stützenden Streben stabil gemacht und wieder zugenäht. Dann musste ich 4 Wochen stramm liegen mit allen Konsequenzen wie Bettpfanne, künstliche Ernährung durch zwei Schläuche die jeweils auf jeder Seite in meinen Körper liefen und täglich, um 12.00 und 24 Uhr, eine Trombrose-Spritze, kein Wunder das ich später eine Spritzen-Allergie hatte, bei 28 Einstichen auf jedem Oberschenkel. Natürlich hielt ich das lange Liegen nicht aus und so stand ich das erste Mal nach 10 Tagen nachts auf um einfach nur aus dem Fenster zu gucken, zum Glück wurde ich nie erwischt. Als ich das Ganze dann mal tagsüber machen wollte wurde ich natürlich prompt erwischt und musste mir eine Litanei von Fällen anhören die hätten passieren können, natürlich hatten Arzt und Krankenschwester recht, hab halt Glück gehabt, wie 2-3 Monate später noch mal. Nach 2 Monaten wurde ich entlassen, und jetzt, ich durfte für 1 Jahr keinen Sport treiben. Das ging ja nun gar nicht. Das Ergebnis, ich fuhr fast täglich nach Döhlen, dorthin hatte ich schon damals einen guten Draht, zum Faustball und Fußball spielen. Wie schon gesagt, wieder Glück gehabt wie so oft auch später noch in meinem Leben. Zurück in die Arztpraxis in den 90´ger Jahren. Der Schüler Rehbeins klärte mich nach besagten Satz auf und zeigte mir das Röntgenbild. Darauf waren Schrauben, Nägel und andere Kleinteile zu sehen, die nach der Entfernung der stützenden Spangen ein Jahr nach der Operation im Körper verblieben waren, weil sie nicht gesundheitsgefährdend waren.  Noch heute darf ich bei jeder Bloßlegung meines diese Geschichte erzählen, und das obwohl die Narbe fast verschwunden ist. Auch in den 90´ern, erzählte meine Mutter mir, das die Operation, die meines Wissens nach 8 Stunden dauerte, gefilmt wurde und lange an der Universität Heidelberg als Lehrfilm gezeigt wurde. Ich habe lange überlegt ob ich mir diesen Film einmal ansehen möchte, hab aber dann davon abgesehen meinen aufgeschnittenen, gemeißelten und blutenden Körper stundenlang ansehen zu wollen. 
Am Tag meiner Operation ereignete sich noch ein tragischer Fall, auch mit tödlichem Ausgang. Mein Klassenkamerad Herwig Kröger, hoch intelligent aber nicht unbedingt der Frauentyp, brachte unsere Klassenkameradin Dorit Asche, bildhübsch, um. Nach einigen heimlichen Liebesbriefen die sie nur mit Häme und auslachen zur Kenntnis nahm, traf er den folgeschweren Entschluss, sie zu töten. Er lauerte sie in einem dunklen, stillen Bereich des Weißdornweges auf und erstach sie mit mehreren Stichen. Sie konnte noch bis zur Hauptstraße zurück krabbeln, wo sie dann auch gefunden wurde und kurze Zeit später verstarb. Der Täter wurde am folgenden Tag überführt. Natürlich mit sehr viel Aufregung im Dorf, nun trauerte man um zwei junge Menschen die viel zu früh und keine zwei Wochen auseinander, verstorben waren. In den folgenden Tagen fand man heraus das er sich im Ortsteil Hollen, wo er auch wohnte, einen Überlebensbunker gebaut hatte, Dieser war für einen längeren Zeitraum errichtet, nicht nur mit Bett und Sitzgelegenheit sondern auch Lebensmittel und Gewehre. Diese hatte er sich auf Beutezügen im Dorf  durch Einbrüche besorgt, beim Lebensmittelhändler und im Schießstand. Da steckte dann doch wohl  sehr viel kriminelle Energie in ihm.
Und was passierte mit mir? Ich lag ja im Krankenhaus und kein Besucher durfte mir von dem Mord berichten, wegen eines eventuellen Rückfalls. Erst nach meinem Krankenhaus-Aufenthaltes, auf der Rückfahrt vom Krankenhaus, in einer Raststätte brachten es meine Eltern mir schonend bei. Bei meiner Rückkehr warteten schon einige Freunde um den Vorfall zu besprechen, aber auch um es zu verarbeiten.  

Der Übergang zum Jugendlichen

Mit diesem Schock gingen wir in´s letzte Schuljahr. die sogenannte Klasse 9s, was das s bedeutete. weis ich bis heute nicht. wir haben daraus einfach super gemacht, passte ja auch zu uns. Für mich bestand das letzte Schuljahr aus Lernen, gerade soviel das ich einen vernünftigen Abschluss bekam, natürlich Sport, die Hauptsache, Arbeiten, im elterlichen Gastronomie-Betrieb und den ersten Techtelmechtel mit dem anderen Geschlecht.
In der Schule kam ich mit dem geringsten Aufwand zu einem erträglichen Ergebnis. Mein Ehrgeiz diesbezüglich sollte erst 10 Jahre später erwachen. Zu dieser Zeit waren mir der Sport, das Feiern und die Mädels wichtiger. Im Sport hatte ich wohl die erfolgreichste Zeit im letzten Schuljahr und dem darauffolgenden Jahr, die Erfolge erwähnte ich bereits.  Beim Arbeiten wurde ich jetzt immer mehr zum Alleindienst eingesetzt. Das hieß, das es immer mehr Reservierungen gab als mein Vater angekündigt hatte. Da hat die Kegelbahn doch gegessen, obwohl die nie Essen, dann kamen regelmäßig Vorstands- und andere Sitzungen dazu. In der Schule und von meiner Mutter hatte ich ja schon an der Küche schnüffeln dürfen, sodass Kotelette, Schnitzel, Curry- und Bratwurst sowie Kartoffelsalat und Pommes mich nicht vor größeren Problemen stellte. Auch die Koordination Zwischen Küche und Kneipe klappte ziemlich schnell, musste ja, ich war ja eh allein, sauer war ich trotzdem einige Male, mein Vater hätte es ja nur in den Kalender eintragen müssen. Tja, und die Techtelmechtel, da gab´s auch genug von. Sei´s in der Scheune mit dem Nachbarsmädchen, nach einer Klassenfahrt im Clubzimmer des Cafe Willers in Sage, wo wir einen gebührenden Abschluss feierten, zwar nicht ohne Alkohol aber auch nicht viel, nur´n paar Bier. Und dann unsere Schul-Abschlussfeier, übrigens ohne irgendwelche groben Streiche aber mit einem Theaterspiel, seitdem möchte ich immer mal wie der Theater spielen, aber auf diese Bühne habe ich es in den folgenden 50 Jahre bis heute nicht geschafft. Und beim abschließenden Abbau blieb ich mit dem  Mädel meiner allein da, war ja kein Problem, ich hatte ja den Schlüssel.
Dann kam die einjährige private Handelsschule Neumann. Nachdem ich die Prüfung zur staatlichen Handelsschule nicht bestanden habe, übrigens mit einem Erklärungs-Schreiben des Direktors, das in den letzten Jahren keiner mit meinem Notenschnitt abgesagt werden musste, half mir auch nichts. Hätte ich mich vielleicht doch mehr auf den Hosenboden setzen sollen?  Aber auch hier ließen wir uns nicht den Spaß nehmen. Wir, das waren mein Kumpel Eckard und ich, wir schlossen uns schon nach einigen Wochen zusammen, lernten zusammen, wenn´s denn nötig war, schwänzten zusammen und hatten auch gleich zwei Mädel´s auserkoren mit denen wir gut zurecht kamen. Den Rosenmontag des Jahres feierten wir zusammen in der Wohnung der Einen, die sturmfrei war, jedes Paar in einem Zimmer und im Fernsehen liefen die Rosenmontags-Umzüge, von denen wir nicht ganz viel gesehen haben. Meine schulischen Leistungen schlossen sich denen in der Hauptschule nahtlos an, immer genug für einen vernünftigen Notenspiegel, damit wir uns das Schwänzen auch leisten konnten. Ihr könnt euch sicherlich denken das auch hier mir der Sport, die 
Mädels und das Feiern wichtiger waren. 

Endlich ein Jugendlicher!


Nun hatte die Herrlichkeit des großen Kindes ein Ende. Der wirklich harte Weg in´s Berufsleben stand bevor. Das es so hart werden würde hatte ich mir in den negativsten Träumen nicht vorstellen können. Es ging in die Koch-Ausbildung, damals noch Lehre, in´s Hotel Deeken in Cloppenburg. Dort führte Frau Hella Deeken, die Chefin, ihr Regime mit sehr harter Hand und noch härterem Mundwerk, so das ich oftmals mit Tränen in den Augen zur Arbeit ging. Auch mit dem Sport war es zu Ende, da ich ja maximal alle 6 Wochen einen freien Sonntag hatte, dafür war der Samstag der Ruhetag und wir hatten frei. Diese Samstage genoss ich dann wie vorher das ganze Wochenende, leider ohne Fuß- Faustball und Badminton, aber das Feiern war gegeben. 
An manchen Sonntag wurde ich nicht mit Guten Morgen oder Moin begrüßt sondern mit Halt die Fr......, Bernd. Das hatte natürlich einen Grund. Frau Deeken hatte damals schon ein Gerät das man heute als Babyfon bezeichnet. Da wir ja die Nacht gefeiert hatten hatte meine Stimme eine noch raueres und tieferes Organ als normal. Da sie auch einen Kater hatte und durch meine Stimme geweckt wurde, war sie natürlich sauer. Von diesen Erlebnissen gab es eine Menge. Als ich dann meine Eltern überzeugt hatte, was anderes zu suchen,
war sie lammfromm und ich war der liebste Junge in der Küche. Also ging es weiter, nach einigen Tagen übrigens genauso wie immer. Aber auch diese harten Jahre gingen vorbei. Das war der nächste Knacks für meine Psyche, aber ich dachte ja, das muss so sein, was uns nicht umbringt macht uns nur härter, leider bei mir nicht, wie sich später noch ergeben wird.
Danach hab ich dann einige Wochen im elterlichen Betrieb, mit meiner Mutter gekocht, wir haben viel von einander gelernt und für mich war das die reine Erholung von meiner Lehrzeit, und Fußball spielen konnte ich auch wieder. Danach wurde ich Koch im Kaufhaus Hertie in Oldenburg. Da gab´s nur Tagesschichten und ich konnte weiterhin abends zuhause arbeiten und meinem Sport weiter frönen. Ich war dort kein guter Koch und wurde oftmals straf-versetzt in Kantine und Cafeteria, mir war alles wichtiger als das Kochen. In diese Zeit viel auch mein größter bewusster Fehler meinen Eltern gegenüber. Ich zog aus, das war nicht der Fehler. Wir suchten eine Wohnung, meine damalige Freundin und ich, fanden eine und ich hab klammheimlich meine Koffer gepackt und war weg. Während ich diese Zeilen schreibe habe ich immer noch ein schlechtes Gewissen. Meine Eltern haben mir nie einen Vorwurf gemacht und ich habe abends einfach weiter gearbeitet.
Als dann die Beziehung endete, zum 1. Mal, zog ich einfach wieder zuhause ein und alles nahm wieder seinen alten Gang, was hieß, tagsüber bei Hertie und abends zuhause arbeiten und am Wochenende Fußball spielen und feiern, also immer noch Sohn, das blieb auch noch einige Jahre so.
Bei Hertie hatte ich einen Köllegen der sich bei der Hotelfachschule Hannover beworben hatte und nach 2 Jahren Wahrtezeit angenommen wurde. Also bewarb ich mich auch, im Februar 1978 und bekam schon Ostern die Zusage, ab August nach Hannover zu kommen. Monate später, als wir bei einer Feier mit dem Direktor zusammen saßen, sprachen wir über die Wartezeiten und ich erzählte meine Geschichte. Meine Kollegen guckten verdattert und der Direktor fing laut an zu lachen und erklärte kurze Zeit später, "jetzt wisse er auch das er die Bewerbung auf den falschen Stapel gelegt habe". Während der Sondierung der Bewerbungen bekam er ein Anruf, das Telefonat dauerte länger und er war sich unschlüssig, wohin mit mir. Um niemanden zu benachteiligen legte er meine Bewerbung zum Stapel "Angenommen".
So kam ich in die wahrscheinlich beste Truppe die diese Schule je gesehen hatte.
Wir waren von Anfang an ein verschworener Haufen, es passte einfach. Es begann mit dem gemeinsamen Mittagessen im Imbiss oder einer Kantine, zum gemeinsamen lernen und Hausaufgaben machen, bis zu abentlichen/nächtlichen Aktivitäten. Wir machten nicht nur einen einwöchigen Schulausflug, sondern derer gleich drei, und weil es uns in Bamberg so gut gefiehl fuhren wir noch zweimal hin. Tagsüber gab es kulturelle Aktivitäten und nach dem Abendessen mit anschließendem Umtrunk noch die allseits gern besuchte Bettenpartie. Wohlgemerkt, alles fand inklusive unserer Vertrauenslehrer Herbert Bornschein und "Emil" Petersen statt. Es war einfach fantastisch und..... es gibt Beweise: Fotos von allen kulturellen und "sozialen" Aktionen, sogar ein Protokoll. 

Zufrieden und glücklich in Familie und Beruf

Nachdem ich das Studium an der Hotelfachschule mit einem Notenschnitt von knapp 3, was ich während meiner Zeit nie erhofft hatte, abgeschlossen hatte, machte ich erstmal Urlaub. Da ich davon ausging kurzfristig einen Job zu bekommen machte ich mir keine Gedanken, schliesslich waren im Juni/Juli 2080, bei einer Bewerbungsphase, einige Unternehmen an mich interessiert, es kam anders und ich bakam erst im Oktober eine Stelle als Direktionsassistent in Trier.  In der Europahalle und dem Europaparkhotel war ich mit 2 Kollegen für alle Veranstaltungen und das Restaurant verantwortlich. Im ersten Jahr brachten mir meine beiden Kollegen, Hubert Resch und Hans-Georg Peters alles wissenwärtes und noch viel mehr bei, obwohl mein damaliger Chef mit dem Gedanken spielte mich während der Probezeit zu entlassen, konnte ich allen Anforderungen genüge tun und durfte bleiben.
Nach einem Jahr verliessen meine Kollegen mich und ich war, ohne es recht zu wissen, Herr im Ring. Ich bekam neue Kollegen, die ich wiederum einarbeitete, einige wechselten ständig, aber einer blieb, Michael Jajawera ein Sri Lankanese, wir verstanden uns von Anfang an gut und arbeiteten sehr gut zusammen. Bis dann der Österreicher Manfred Göres kam und wir vollständig waren. Wir haben einen Oberkellner ernannt und mit Harry Berneker, einen tollen Küchenchaf, kein typischer Küchenbulle, ein tolles Team hatten. Da wir jetzt einen fachlich guten und zuverlässigen Oberkellnerr hatten konnten wir uns um die Veranstaltungen kümmern, hier kamen immer mehr Ausser-Haus-Veranstaltungen dazu, unter anderem eine Nobel-Hochzeit in der besten Gegend Triers, wo wir das ganze Equikment fuhrenweise mit einem LKW zum Veranstaltungort brachten und sogar den Swimmingpool überdachten um eine Tanzfläche zu haben. Die Verpflichtung eines LKW-Unternehmen war damals üblich weil wir sehr viele Großveranstaltungen in Gärten, Hallen und anderen Gebäuden hatten. Aber auch im Haus wurden es immer mehr Veranstaltungen, große Vereinsbälle, Konzerte (Udo Jürgens, Otto Waalkes, Udo Lindenberg), Messen, den Deutschen Bauerntag, die Jahres-Veranstaltung des ADAC, Deutscher Äztetag, 7 Tage Karneval und ganz viele mehr. 

Und dann der Wahnsinn, die Firma Mövenpick übernahm. Bei der ersten Personalversammlung wurde noch viel über Arbeitplatz-Garantien besprochen, heute weiss ich, sie galt für den gesamten Konzern, also von Ägypten bis nach Kiel, nur für mich nicht. Nach 6 Wochen waren von ca 40 Festangestellten nur noch Herr Bortolotti und ich vor Ort. Die Anderen hatte man willkürlich versetzt, meinen Kollegen Gerard Combaluzier, Südfranzose, nach Kiel, heute würde man sagen weg-gemoppt. Wo Herr Bortolotti abgeblieben ist weiss ich leider nicht. Gerard lebt heute wieder in Südfrankreich, was ich seit einem Jahr weiss, da wir uns mitlerweile mit den Kollegen von damals treffen. Und wie ging´s bei mir weiter. Ich wurde wohl noch gebraucht bevor ich den Mövenpick-Löwen zum Fraß vor geworfen wurde. Da ich ja nun mal die Kontakte zu den Großkunden, dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsratsvorsitzenden hatte, hat man mich noch 3 Monate "benutzt". Blauäugig wie ich war, wurde ich nach Münster versetzt, ich war so überzeugt vom Mövenpick-Konzept, das ich lang nicht gemerkt habe das auch ich keine Chance bei dieser Firma hatte. Nachdem man mich wochenweise mit Hannover, Kiel und Hamburg in Verbindung brachte ging ich nun nach Münster, das war auch in Ordnung für mich. Mir war wichtig weiter in den Norden zu kommen, da ich ja irgendwann den elterlichen Betrieb übernehmen wollte. Tatsächlich bekam ich für meine Hochzeit 3 freie Tage während dieser Zeit. Es dauerte 3-4 Monate bis ich merkte das mir Vorgesetzte und Abteilungsleiter-Kollegen den Garaus machten, mich also los werden sollten. Auch die neuen Kontakte waren hier fast bei null. was in meinem Leben so nie vorgekommen ist. Nur mit der Hausdame und ihrem Mann, unser Receptionist, hatten wir Kontakt, aber auch sie hielten den Mund, wenn´s um´s Mobbing ging. Endlich bekam ich die Gewissheit. Bei einem Ehemaligen Treffen meiner Hotlfachschul-Kollegen saß ich zwischen unsereem Lehrer Herbert Bornschein und meinem Klassennachbarn aus damaliger Zeit, dieser erzählte mir das ich zu keinem Zeitpunkt die Chance hatte in diesem Konzern weiter arbeiten zu dürfen und deswegen alle im Prinziep auf mich angesetzt. waren, diese Mitteilung war wohl so prikär das er direkt im Anschluss daran unser Treffen verließ, leider hab ich ihn nie wieder gesehen. Hätte man mir gesagt, das ich auch auf Grund meiner bereits erlittenen 2 Nervenzusammenbrüche keine Chance bei dieser Firma hatte, alles Gut, ich hätte meinen Hut genommen und wäre weitergezogen, aber nein, ich musste kündigen, sonst wäre das wohl negativ in ihrer Statistik gewesen, warum auch immer. 
Zum Glück hatte ich ja noch die Kontakte nach Trier, unser Vorstandvorsitzender Herr Weber bot mir einen Job als Vorstands-Assistent an, den ich natürlich sehr gerne annahm.
Diese Firma firmierte unter Trierer Bürgerverin und war eine Aktiengesellschaft, sie betrieb die, mittlerweile verpachtete, Europa-Parkhotel und die Europahalle. Somit gab es auch Schnittpunkte mit der Firma Mövenpick, die alle gut verliefen und mich in einigen Fällen mit Schadenfreude erfüllte. Desweiteren bauten wir während meiner Zeit dort eine Weinkeller-Genossenschaft in ein Hotel der gehobenen Mittelklasse um. 
Hier vermittelte ich mit den Baufirmen, war für die Pre-Opening Phase zuständig, für Werbung, hier arbeitete ich unter andeerem mit den Ortsbürgermeister der Moselweinorte zusammen, die Zimmer wurden nach den Ortsnahmen benannt eine aufregende, tolle Idee von unserem Chaf wie ich fand. Desweiteren arbeitete ich eng mit dem zukünftigen Betreiber-Ehepaar beim Einkauf des Mobiliars und des erforderlichen Gastronomie-Geschirrs sowie der Personal-Einstellung zusammen. Auch war ich für die Eröffnungs-Feierlichkeiten, was ja mein Kerngebiet war, zuständig. Das war eine interessante und aufregende Zeit mit viel Verantwortung und vielen Reisen. Ich konnte wieder beim TSC Pfalzel Fußball spielen, die nahmen mich mit offenen Armen wieder auf, hatten sie jetzt doch wieder einen Feldspieler der gleichzeitig Ersatztorwart war. Das ergab sich dann doch anders, ich spielte in der 1 Herreen-Manschaft im Tor und in der Reserve, mit der wir in diesem Jahr Meister wurden, im Feld. Leider endete nach 1 Jahr wieder alles. Bernard Kopp, mein ehemaliger Arbeitskollege ald Technischer Leiteer in der Europahalle, war seiner Zeit im Betriebsrat des Trierer Bürgervereins und teilte mir in einem privaten Gespräch, quasi unter Hand, mit, das meine Stelle garnicht ausgeschrieben war und es sie somit garnicht gab. Der Aufsichtsrat würde bei seiner nächsten Sitzung meine Kündigung besprechen, zumal das Moselschlösschen, so nannte wir das Neue Hotel in Traben-Trarbach, fertig war und noch keine Folgeaufträge da waren. Es ging wieder auf Reisen, leider. Als mein Weggang von der Mosel bekannt wurde, bekam ich noch 3-4 Angebote von den Ortsbürgermeistern doch die jeweilige Stadhalle vor Ort zu leiten. Hätte ich man........, heute weiss ich es besser, aber, hätte könnte wenn und aber waren nie mein Fall, auch heute nicht, verrgossener Milch sollte man nicht nachtrauern sondern die nächsten Projekte in Angriff nehmen, dieser Fall ist in der Nachbetrachtung genauso wie das Angebot mit nach Kanada zu gehen, zumindest schade. Da ich ja noch immer davon ausging den elterlichen Betrieb zu übernehmen, gingen wir, meine zu dem Zeitpunkt mit Annika, unserer ersten Tochter, schwangere Ehefrau und ich, zurück in unsere Heimat Großenkneten. Ein neuer Job und eine Wohnung war schnell gefunden, wir bezogen eine Wohnung über dem Mode-Geschäft Maiwald und ich fing an der Autobahnraststätte Wildeshausen Nord als Geschäftsführer an. 
Das Grauen begann!

Meine Erfahrungen mit der Nord-West-Gastronomie

Schon beim Vorstellungs-Gespräch sah ich ca. 10 Überwachungs-Bildschirme, nahm es aber noch nicht wahr. Bei den nächsten Gesprächen im Büro des vor kurzem verstorbenen Inhabers, waren Die Bildschirme hinter Schranktüren verborgen. Aber schon in den ersten Wochen wurden mir die Kameras von den Kollegen gezeigt. Ein verdammt harter Job, da in kurzer Zeit alle ca. 200 Sitzplätze besetzt sein konnten, es war soviel, das ich meine geliebte Annonce nicht besetzen konnte, hab´s einfach nicht geschafft. Dann war ich eben ein zusätzlicher Tellerschlepper mit Oberaufsicht. Auch hier waren wir ein gutes Team, leider mit einer überforderten Chefin, die den Betrieb erst vor kurzenm, nach dem Tod ihres Mannes übernommen hatte um ihn mit dem gleichen Regime weiter zu führen. Das bedeutete, das Ausfragen des Personals über mein Führungsteam, es gab da so einige Maulwürfe, oder sogenannte "Bargeld-Tests", in dem sie Bargeld aus dem Tresor entnahm und uns bis in die Nacht zählen und grübeln lies, ein- zweimal legte ich den fehlenden Betrag in die Kasse, dann gab es Ärger weil ja zuviel Geld im Trsor war. Da zu kamen noch einige Gehässigkeiten mehr. Und dann hatte sie ihrer Meinung nach ein unerhebliches Minus entdeckt und verklagte meinen Kollegen, die Polizei kam und nahm Fingerapdrücke, nach Aussage meines Kollegen unter Mithilfe einer ätzenden Flüssigkeit die seine Fingerkuppen beschädigten. Es wurde kein Nachweis für eine Schuld gefunden, und er kündigte fristlos. Diesen Vorfall nahm ich auch als Grund zu kündigen, in den noch verbleibenden Arbeitstagen verrsuchte sie mich zu halten. Auch in der Folgezeit versuchte sie mich in ihr Privathaus einzuladen, bis ich schwach wurde, auch weil mein Assistent mir telefonisch mitteilte das sie sich geändert hätte. Aber das war abgesprochen wie ich bei einem Bierabend mit dem Kollegen feststellte. Nach einigen Bier gestand er mir das sich nichts geändert hätte und er einige Zeit später eine Raststätte in Karlsruhe übernehmen würde. Okaaaayyy, so nahm ich mainen Hut und ging zum Bremer Marktplatz ins Deutsche Haus am Markt als Geschäftsführer.
Vom Wildeshauser Regen in die Bremer Traufe. 

Schon der Einstieg ging leicht schief. Einige Tage vor Beginn meiner Tätigkeit wollten meine Frau, ein befreundetes Ehepaar und ich sozusagen "Inkognito" in der Kajüte, eine Kneipe die zum Deutschen Haus gehörte, ein Bier trinken. Wir gerieten in eine feucht-fröhliche Abteilungsleiter-Versammlung, wo nicht nur mein zukünftiger Chef und seine Frau saßen, sondern auch ein ehemaliger Mitschüler von der Hotelfachschule, der mitlerweile für das Unternehmen arbeitete. Somit waren wir zwar sofort integriert aber mit Inkognito war nichts mehr. Auch mein erster Arbeitstag brachte eine Überraschung, Ein Arbeitskollege aus meiner Zeit bei Hertie war mein Oberkellner, für mich eine Freude, für ihn leider nicht. Schon nach drei Tagen sagte er mir das er kündigen würde und zwar weil er schwul war, sich nicht outen wollte und durch mich Angst hatte das es raus kommen würde. Ich war perplex und natürlich enttäuscht. Ich bat ihn doch bitte solange zu bleiben bis meine 2. Tochter geboren war, was er auch tat. Und dann ging er nach Berlin. Schade ich hätte gerne mit ihm zusammen gearbeitet. 

Ja, die Geburten meiner Töchter, bei allen war ich dabei, zu allen gibt´s Kurzgeschichten. Bei der Geburt meiner ältesten Tochter, Annika, wollte der anwesende Arzt mich erlösen und raus schicken, weil ich einen hochroten Kopf hatte. Meine Frau sagte nur: "Der presst mit", ich fing wieder an zu atmen und durfte bleiben. 
Bei meiner 2., Mareike, hatten wir beim Bad vor der Geburt einen Herzton-Anzeiger neben der Badewanne stehen. Wir stellten fest das die Herztöne meiner Tochter immer leiser wurden, ich bat die Schwester 3-mal doch einmal zu kommen und sich das einmal anzuschauen, sie hielt es nicht für nötig. Dann kam der Arzt, ich holte ihn rein und jetzt ging alles sehr schnell. Nach wenigen Minuten war Mareike da und es war alles in Ordnung. Die Schwester wurde in meinem Beisein beurlaubt.

Doch zurück nach Bremen. Hier lief in den ersten Wochen/Monaten auch alles bestens, wir hatten ein gutes Team und das Arbeiten machte richtig Spaß. Als Ersatz für den Oberkellner stellte ich einen guten Bekannten, Dirk Otte, als meinen Assistenten ein. Jetzt ging es richtig los. Nach kurzer Einarbeitung kam der Mai und mit ihm ein richtig guter Sommer. Wir hatten eine Aussen-Gastronomie mit 250 konzessionierten Plätzen und eine provisorische Ausgabe für Kaltgetränke. Dirk machte den Aussenbereich und unterstützte Kellner und Kellnerinnen und ich machte mit Blick auf den Marktplatz die Getränke-Ausgabe. Als wir eines Tages kurz vor Feieraben auf den Stufen des Nachbarcafes saßen kam ein Bekannter von Dirk vorbei, Herr Rebbe ein ehemaliger Arbeitskollege, und wir hatten einen neuen Oberkellner, der auch gut malochen konnte. Am Wochenende wurde es eng auf dem Marktplatz und wir brauchten Stühle, die wir auch hatten. So erhöhten wir die Plätze auf 300. Natürlich kamen die 50 zuvielen Stühle am Sonntagabend wieder in den Lagerraum. Trotzdem rief regelmäßig montags jemand vom Rathaus oder dem Senat an, dass wir diese Aktionen doch bitte unterlassen sollten, hatte mal wieder ein neidischer Kollege dort angerufen. Es kam nie zu einer Anzeige. Es gab ja auch keine Reklamationen, die Gäste freuten sich wenn wir für sie noch einen Stuhl "fanden". Vielleicht waren ja auch einige Ratsherren und Senatoren unter unseren Gästen. Es war schon eine tolle Zeit, glückliches Familienleben und eine spannend Arbeitstelle mit viel Spaß dabei. Nachmittags mit Henning Scherf, damals noch 2. Bürgermeister, und Manfred Burgsmüller, ehemaliger Fußballer von Werde Bremen, Kaffee zu trinken und meistens über Fußball zu philosofieren um dann wieder für die anderen Gäste da zu sein. Als dann Werder in dem Jahr am vorletzten Spieltag gegen Bayern um die Deutsche Meisterschaft spielte, haben wir unseren provisorieschen Tresen dirkt am Marktplatz gestellt und Kaltgetränke verkauft. Das Spiel wurde live am Domshof auf Großbildleinwand gezeigt, und da gab es keine Getränke. 2 Auszubildende haben verkauft und ich gezapft, es waren 12 Fässer Bier die wir in 3 Stunden verkauften, die letzten Fässer mußten wir uns aus dem Ratskeller holen.
Tja, und dann ging es auch hier los. Uns war es ja egel, dass sich die Chefin am Freitag um 17.00 Uhr im Priölken, ein Separee in unserem Restaurant, mit ihrem Freund traf um dann in´s Wochenende zu starten, und genau 1 Stunde später der Chef sich mit seiner Freundin traf um dann mit seinem Flugzeug nach Wangerooge flog. Da hatten wir am Wochenende Ruhe. Ich begann damals die von mir geschriebenen Dienstpläne von der Chefin gegezeichnen zu lassen, das stellte sich später als Glücksfall raus.
 Eines Tages fragte Dirk mich warum ich den den Herrn Rebbe entlassen hätte. Ich war genauso überascht wie Dirk. Das hatte der Chef mal eben so vor´m Abflug nach Wangerooge an geordnet. Es dauerte als lange als ich eines abends nach Feierabend in das Ottesche Gasthaus fuhr um noch ein Feierabendbier zu trinken. Dirks Vater fragte mich warum ich denn Dirk entlassen hatte, wieder auf´n linken Fuß erwischt, auch davon wußte ich nichts. Jetzt achtete ich doppelt darauf, die Dienstpläne gegen zeichnen zu lassen. Als Ersatz für Dirk verpflichtete der Chef den Oberkellner vom Kurhaus auf Wangerooge, woher sonst. Auch wir verstanden uns von Anfang an gut. Doch als mir alles was im Betrieb geschah immer suspekter wurde, lud ich ihn auf ein Bier ein. Auch bei ihm klappte es, er teilte mir mit, dass  er mein Nachfolger sei. Kurze Zeit später fing ich den Chef im Priölken ab und teilte ihm meine Kündigung mit. Gleichzeitig zeigte ich ihm den Dienstpan, auf dem cq. 50 Guttage für mich standen und teilte ihm mit das ich dafür eine Entschädigung im mitlerren 4-stelligen Bereich fordere und ab übermorgen nicht mehr zum Dienst komme, trotzdem war ich bis zum Ende des Jahres noch Angestellter des Hauses. Er viel aus allen Wolken, wohl eher weil ich ihn mit seinen eigenen Waffen geschlagen hatte, als durch den Verlust meiner Arbeitskraft. Nun bat er mich doch noch den Weihnachts-Markt, das Weihnachtsgeschäft und Silvester mit zu machen, nach dem wir einen, für damalige Verhälltnisse, hohen Stundenlohn ausgehandelt hatten sagte ich zu. 

Raus aus der Hotel umd Gastronomie?

Jetzt hatte ich die Schn... voll von der Nord-West Gastronomie und wandte mich den Zuliefer-Firmen zu. Die Firma Feinkost-Stöver suchte einen Auslieferungsfahrer. Im Vorstellungs-Gespräch wurde ich mit der kurzfristigen Beförderung zum Tourenleiter und der späteren  Ernennung zum Abteilungleiter Auslieferung gelockt. Als das nach 5 Monaten immer noch nicht klappte, der bisherige Tourenleiter blieb doch, nahm ich ein Angebot der Firma Hinsche Gastonomiebedarf als Reisender an. Das bedeutete, leider, dass ich zu 90 % Auswärtsspiele hatte, soll heißen, ich saß mit einem Berg von Katalogen im Lokal des jeweiligen Gastronomen. Wenn ich meine Kunden aber in unseren doch sehr großen Verkaufsraum lotsen konnte, war meine Verkaufsquote sehr gut. Auch die Laden-Verkäufer konnten bei einem Verkauf an meine Kunden, und die meiner Kollegen. unsere jeweilige Verrtreternummer eintragen. Als dann die Verkäufer auch umsatzabhängig arbeiteten, war`s mit mit geschehen. Jetzt kam ich nicht mal annähernd auf den Mindestumsatz von 100000 DM monatlich. In einem sehr gefühls- betonten Gespräch einigten wir uns darauf dass ich, mal wieder, meinen Hut nehme und gehe, da keine entsprechende Position im Unternehmen frei war. 

Doch wieder Gastronomie!

Jetzt begann die Zeit der Gastronomie. Gleichzeitig eine der schönsten Phasen und auch schlimmsten Phasen meines Lebends.

Doch vorher noch 2 Episoden

 Auch in meiner "Jungmannen-Zeit" waren wir natürlich viel unterwegs, hauptsächlich freitags und samstags. Es galt die 0,8 Promille-Grenze, die wir ja auch während der Woche einhielten. Mein Freund der Bulle und ich fuhren auf der B 213 von Ahlhorn nach Wildeshausen in eine Verkehrskontrolle. Als Fahrer wurde ich gebeten Führerschein und Fahrzeugschein auszuhändigen, was ich natürlich auch tat, Während der Kontrolle erkannte Werner den Kollegen und begrüßte ihn, was zur Folge hatte dass ich die Papiere zurück bekam, und mit dem Gruß "kommt gut und schnell nach hause" verabschiedet wurden. was wir natürlich prompt erledigten. Wer in Zukunft fuhr war damit auch geklärt. Ich kann mich an keinem weiteren Vorfall dieser Art erinnern, lag auch wohl daran das seine Kollegen seinen Privatwagen und das Kennzeichen kannten.
Aber um einen Führerschein-Entzug kam ich später duch nicht drurum. Meine Freundin und ich waren mit der Hertie-Klicke auf dem Oldenburger Stadtfest und haben tüchtig gefeiert. Ich war der Meinung wenn ich die letzten 2 Stunden Cola trank wäre es schon ok. Wir begaben uns also gegen 2.30 Uhr auf die Rückfahrt. An der großen Kreyenbrücker Ampel-Kreuzung, es gab noch keine Hochstraße  bemerkte ich dass ich die Ampeln doppelt sah, also beschlossen wir rechts ran zu fahren um von der Telefonzelle, ja die gab es mal, meinen Vater anzurufen, um uns abholen zu lasser oder mit dem Taxi heim zu fahren. Da wurde dann nichts draus. Hinter uns fuhr die Polizei, und da wir auf einem Bushalteplatz gehalten hatten, nahm sie die Chance wahr, eine Verkehrskontrolle durchzuführen wieder Fahrzeugpapiere und Führerschein bitte, dann die Frage ob ich mit einem Alkohltest durch blasen in ein Gerät einverstanden wäre, ich weiß nicht ob man den Test verweigern kann, ich tat es nicht und hab hienein geblasen. Der Test ergab das eine Blutprobe unumgänglich war. Wir fuhren ins nahe gelegene Kreyenbrücker Krankenhaus. Während der Blutprobe ereignete sich auf der Umgehungststraße ein Unfall und mit einem Tschüss verabschiedeten sich die Herren von der Polizei. Ein Krankenhaus-Angestellter bestellte uns ein Taxi, und so kamen wir dann nach hause. 

Bei der Gerichtsverhandlung kam herraus das ich 1,72 Promille gehabt habe, meine Cola-Orgie war also nicht von nutzen. Ich wurde zu 7 Monaten Führerschein-Entzug und 600 DM Strafe verdonnert, ich habe noch Glück gehabt, zum Tatzeitpunkt war ich 20 Jahre alt und damit noch nicht volljährig, ja die lag damals noch bei 21 Jahren, und wurde nach dem Jugendschutzgesetz verhandelt. Zur Gerichtsverhandlung waren einig Kumpels aus Interesse mit gekommen, so das wir auch diesen Tag mit einer Feier beendeten.
Es war schon eine tolle, verrückte und schöne Zeit. Der Wochenend-Verlauf verlief während meiner Zeit in Hannover wie folgt. So gegen 15/16 Uhr kamen mein Mitbewohner in Hannover und ich in Großenkneten an, kurz moin gesagt, die Wäsche vor die Waschmaschine geschmissen und mich frisch gemacht, ging es in die Bahnhofskneipe zu Hilda, ja die gab es noch. Hier wurde dann bei einigen Bieren das Wochenende und die "Wichtigen" und die weniger wichtigen Themen besprochen, auch natürlich über das sonntägliche Fußballspiel. Abends ging es dann mit Freundin und Freunden auf Rutsch also feiern. Samstag ging es dann gegen 11 Uhr zum Stammtisch bei Hilda. Nachmittags wurde Kaffee getrunken immer mit etwas gebackenem dabei. Und abends dann Essengehen, Kinobesuch, Geburtstag oder etwas anderes "Wichtiges". Sonntgamorgen wurde Fussball gespielt, ich spielte in der 2. Herren, da waren wir zum Frühschoppen fertig. Der wurde einigen von uns aber regelmäßig vergrault, weil Hucky, der Trainer der 1., Leute für seine Manschaft brauchte, in der Regel war ich einer der Auserwählten, so spielte ich ettliche Sonntage nicht nur zweimal sondern einige mal auch 2 volle Spiele. 0 Gott war ich damals noch fit, heute bräuchte ich nach 20 Minuten das erste mal das Sauerstoffzelt.

Döhlen

Der Traum der ersten Jahre

Am 1.10.1989 übernahmen wir den Döhler Krug von Otto Jahannes, der uns mit der Pacht aber auch mit dem späteren Kaufpreis entgegenkam. Natürlich eröffneten wir mit einer rauschenden Feier mit Familie, Freunden, Nachbarn, Kollegen und Lieferanten. Von den Nachbarn kam ein Kranz und den anderen viele Präsente und Geschenken. Wir hatten von Anfang an einen sehr guten Zulauf, zu erst kamen die einheimischen Döhler, damals gab es noch den Frühschoppen und das Feierabend-Bier in der Kneipe. Auch die Weinachtszeit und die Kohlfahrt-Saison warteten auf uns, und wir bestritten sie recht ordentlich denn auch hier kamen anschließend viele Gäste wieder, weil wir  auch im Raestaurant-Bereich ganz gut gestartet sind. Auch im familieären Bereich lief es, ich möchte fast sagen fantastisch, aus heutiger Sicht sicherlich. Wir hatten immer unsere Töchter um uns, waren an den freien Tagen in fast jedem Erlebnisbad in Nord-West-Deutschland und kaonnten auch im ersten Jahr schon in Urlaub fahren, in die Grafschaft Bentheim. 
Da der Döhler Krug seit den 1930ger Jahren immer ein Tanzlokal war, was wir in den 70ger und 80ger Jahren ausgiebig gefeiert haben, wollten wir auch diesen Zweig der Gastronomie wieder aufnehmen und hatten bereits Ostern ´90 unsere erste Tanz-Veranstaltung.
Aber auch Familienfeiern, Jubiläen und Geburtstage, das Tagesgeschäft, lief von Anfang an, auch weil die Döhler sofort Vertrauen fassten und gerne im Lokal feierten. Aber auch die Bewohner der umliegenden Dörfer ließen nicht lange auf sich warten, schnell hatten wir unser Stammpublikum aus Großenkneten. Huntlosen, Haschenbrook Hengstlage und Halenhorst zusammen und es wurden immer mehr. Im Febeuar 1990 hatten wir dann die erste große Hochzeit, gleich 250 Personen, von unseren Nachbarn Herta und Georg Ellinghusen. Wir müssen wohl recht ordentlich gewesen sein, denn auch in diesem Bereich gab es danach immer mehr Buchungen.  

Ein Nachtrag aus meiner Europahallen-Zeit in Trier

Udo Jürgens und Otto Waalkes habe ich nur beiläufig erwähnt, zu beiden, aber auch mit Freddy, Max´l Graf und Vico Toriani, habe ich über Tage, manchmal auch nur Stunden,  tolle Erlebnisse erlebt. Otto, zum Beispiel, kam von der einen Seite und ich von der anderen Seite auf die Bühne, er sagte nur, ach neé, ich bin ja schon hier, was soll ich hier noch. Eine 4-jährige fast Berufs-Freundschaft begann. Beim ersten mal nervten ihn seine 2 Bühnen-Mitarbeiter, es waren wirklich nur 2, als sie die Bühne aufbauten, er aber mit seinen 2 Damen seine Ruhe haben wollte. Er stieg auf die Bühne, steckte seinen Kopf in die Kiste der Bühnen-Requisieten und warf sie über Kopf nach hinten auf die Bühne, wie bei Donald Duck, das machte er mit beiden Kisten und sagte, da kommt mein Harmonium, da meine Getarre und da mein Rednerpult hin, und setzte sich wieder zu seinen Damen. Als ich abends auf die Bühne kam, sah es noch genauso aus. Als er dann später kam und der Saal war voller Gäste, sagte er nur, Jungs, wer war heute für den Bühnenaufbau verantwortlich, ach ja ich..... Also Slapstick vom Feinsten, der hatte nur ein grobes Konzept seiner Themen ansonsten, machte er den Eindruck, als wenn er selbst vorher nicht wusste was er heute sagt. Im Gegensatz zu Didi Hallervorden, der seine Rolle spielte. Kein Wunder, er kam ja eher aus der ernsteren Variete-Komik. Doch zurück zu Otto. Die Show hieß Ostfriesischer Götterbote, Otto hatte einen Wikinger.Helm mit Antenne auf dem Kopf, und vor der Brust einen Sender mit aufgeschraubtem Mikrofon, war damals ganz neu, funklose Übertragungstechnik auch in der Showbranche. Deswegen konnte er sich erlauben durch´s Publikum zur Bühne zu gehen. Dazu mußte er durch´s Foyer, wo wir grad die Sekt-Reste verköstigten, er stellte sich dazu und bekam natürlich auch ein Glas. Nach dem zweiten Glas kam seine Managerin und schickte ihn erbost auf die Bühne. Otto fuhr auf Rollschuhen, ich sollte ihm die Tür offenhalten damit er mit Schwung in die Halle fahren konnte, aber erst im letzten Moment. Er nahm mit Hilfe eines Geländers Schwung, ich öffnete die Tür zur mitlerweile dunklen Halle und trat hinter ihm ein, ich war neugierig auf den Beginn der Show. Es passierte was ich ahnte, mit zuviel Schwung jagde er durch die dunkle Halle und knallte auf der anderen Seite, mit einem großen Getöse, das durch das Mikrofon auf die Lautsprecher übertragen wurde, gegen die Glaswand. Er schüttelte sich kurz, setzte sich auf den Schoß einer Dame und fragte, warum sie denn hier wäre, sie antwortete, das sie Otto sehen wollte, darauf er, da kannst du ja wieder gehen, has´t mich ja jetzt gesehen, und sabbelte gleich los, auf dem Weg zur Bühne, jetzt begann die Show. Meine Kollegen und ich gingen auf die Technik-Bühne, die gegenüber der Bühne an der Decke hing. Gegen Ende der Pause frotzelten wir im Otto-Slang, das Licht ging aus, und 4 Kollegen hoben mich an und steckten mich ins offene Fenster, die Kollegen der Technik liessen sich nicht lumpen und machten das Licht wieder an, nun hing ich da und wir frotzelten weiter. Ich weiss nicht meehr genau was Otto sagte als er auf die Bühne kam und das Licht wieder aus ging, in etwa, da bist du ja wieder, mein Double. Vielleicht war es anmaßend, aber wir hatten sehr viel Spaß dabei und Otto störte es nicht.    

Udo Jürgens, ein fantastischer Mensch, wir haben 5 Tage zusammen gefrühstückt und zu Abend gegessen. In den 80-gern des letzten Jahrhunderts traten die damaligen deutschenSchlagerstars vor der Eröffnung einer neuen Tournee vorzugsweise in deutschen Grenzstädten auf, Führt, Aachen, Trier und Co. Warum auch immer. Sie nahmen sich meist 6 Tage Zeit um für die Tournee zu proben und gaben dann noch ein oder zwei Konzerte. Zu Udo war sofort ein Kontakt da, im Gegensatz zu Howard Chippen...sorry Carpendale, wie eine Diva schlich er durch´s Hotel, kannte keinen Tagesgruß, nichtmal ein Hallo, obwohl er das Wort doch gut kannte. Er sprach ein astreines Deutsch nur nicht auf der Bühne,
Natürlich kamen bei unseren Tischgesprächen und auch zwischendurch , mit Udo Jürgens, alle möglichen Themen auf den Tisch, das tolle war er interessierte sich genauso für mein Leben wie ich für sein´s. Eine krasse Geschichte ist bei mir hängen geblieben. Als sich in Trier rum gesprochen hatte das er schon da ist, kamen Mütter mit ihren minderfährigen Töchtern in´s Hotel und warteten im Foyer vor dem Restaurant darauf das ich die Tür zum Restaurant aufschließe. Wir sprachen darüber ob er nicht raus gehen wollte um Autogramme zu geben. Er sagte: Nein, Schließ bitte die Tür auf. Es passierte das für mich Unfassbare, die "Damen" kamen mir ihren Kindern, nachdem sie mir die Tür aus der Hand rissen und mich mit unflätigen Kommentaren bedachten, mit ihren Töchtern ins Restaurant und setzten ihre Töchter auf den Schoß von Udo Jürgens. Schon damals wurde ihm nachgesagt gerne mit jungen Mädchen anzubändeln. Ich glaube nicht das es dieser Demonstration bedurft hätte um mich von dieser Meinung zu heilen, die ich nie geglaubt hatte. Mit vereineinten Kräften schafften wir es Töchter und Mütter heraus zu komplementieren. Wir gingen dann in den hinteren Teil des Restaurants um uns hier weiter zu unterhalten bei Kaffee und Kuchen. Leider sind keine weiteren Themen und Erlebnisse mit ihm bei mir hängen geblieben, nur das wir uns unheimlich gut unterhalten haben. Zum Schluß gab er mir seine private Visitenkarte mit dem Hinweis ich sollte mich mal melden, besonders wenn es Probleme gibt. 
Ich war jung, heute ärger ich mich gerade die Kontakte zu Otto und Udo Jürgens nicht aufrecht gehalten zu haben.
PS. Mir fällt es auch heute noch schwer es zu glauben, wenn ich´s nicht selbst erlebt hätte.

 

Weiter geht´s im Döhler Krug

Eine unserer Ideen waren runde Tische, für mich nichts neues da ich vorher, in Trier und Münster schon damir gearbeitet hatte, aber für die Kollegen fast ein no go. Aber sie sind mit gezogen und haben sich auch welche zu gelegt, ohne geht´s heute garnicht mehr. Wir hatten einen flexiblen Tischler, Andre Neuhaus, der uns die Runden Spanholz-Platten zuschnitt und lieferte, mit Kanthölzern, angebracht unter den Platten, in der Größe des eigentlichen Tisches, und schon passte alles. Jetzt nur noch die Tischdecken dafür, auch hier hatten wir Glück, die alten konnten weiter genutzt werden, wir machten es passend. Es war schon eine große, skeptische A-ha-Wirkung bei der ersten Großveranstaltung mit runden Tischen, es kam sehr gut an. Der Vorteil der Tische ist, man hat 2 Nachbarn und alle anderen sitzen einem quasi gegenüber und so entsteht in den meisten Fällen eine große Gesprächsrunde. Heute kann ich sagen es war eine kleine Gastro-Revolution und für die Kollegen im weiteren Umkreis ein Problem sich technisch, Bedienung- Kellnereinteilung, darauf einzustellen. Wir mussten Kellner-Reviere einteilen und man bedurfte einer gewissen Inteligenz um im Revier aufmerksam alle Gäste gleich zu bedienen. Aber die Kollegen haben sich schnell auf diese Neuigkeit eingestellt und nach gerüstet.
Ach ja, dann noch unser gemischter Salat!!?? Wir haben alle Beigaben geschnitzelt, in eine Schüssel gegeben und gut vermengt, dazu gab es 2 Dressings zur Auswahl. Nichts besonderes, oder? Der Norddeutsche im algemeinen tut sich halt schwer mit Neuerungen. Die gewohnte Salatplatte gab es aber immer noch. Auch hier stellten sich die Kollegen schnell darauf ein, als erstes mein elterlicher Betrieb, mein Bruder Ralf bei den Tischplatten und meine Mutter bei den Salaten. 
Wie mögen die Kollegen so manches mal geflucht haben wenn ihre Gäste meine Neuerungen auch bei ihnen bestellten.
Viel (gefährlichen) Spaß hatten wir beim nächtlichen Umrüsten von runden Tischen bei einer Familienfeier zum Tanzbetrieb. Die runden Tischplatten hatten einen Durchmesser von 1,8 m und 2,2 m. Ich hatten den Vorteil mir schon eine gewisse Technik dafür ausgearbeitet zu haben. So konnte ich die großen Tischplatten alleine abnehmen und wegrollen. Meine Freunde und Kollegen, Werner und Heiko, wollten es mir gleichtun, die Tische sind mit den Beiden und nicht die beiden mit jeweils einem Tisch,  quer durch den Saal gerollt und wir hatten viel Glück das die beieden gerade noch zur Seite springen konnten als die Tischplatten sich selbsständig machten und zu Boden gingen. Wir waren jung und auch sportlich so ist alles gut gegangen.